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Retrogalaxie
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Es war einmal ein kleines Stück Technologie im Plastikmantel, das das Herz und Hirn der Neunziger erst eroberte und dann repräsentierte. Wenn das völlig unerschwingliche Neo Geo für Telespielliebhaber das war, was der Testarossa für Motorsportenthusiasten darstellte, bildete das Super Nintendo wohl den allseits beliebten Mittelklassewagen: Bezahlbar, zuverlässig und nicht ohne Grund der brachiale Erfolg, der er nunmal war. Praktisch keine andere Konsole besaß einen derart magischen und genrediversen Katalog an Spielen. Bis auf hardwarenonkonforme Spiele wie Simulationen oder sonstige mausegest— nee, alt, Moment, selbst die gab es ja: Sim City, Mario Paint, Populous, so eben aus dem Stegreif. Teils hatten sie sogar tatsächlich Mausunterstützung. Das Klicken des SNES-Mäuschens liegt mir noch wohlwollend im Ohr, genauso wie der Soundtrack zu Spielen wie Turtles in Time, den beiden Castlevania-Teilen oder, schluck, ans-Herz-fass, Final Fantasy VI. Beziehungsweise III.
Diese Liste ist ein kleiner (!) Ausschnitt der knapp 600 (?) weltweit erschienenen Games (540 PAL-Games), die der mausgraue Kasten auf dem Selbigen hatte, ein Repräsent der besten Spiele, die, das ist der Clou dieser Liste, auch heute noch an die Glotze fesseln. Ikonische aber hakelige Spiele sind zwar auch vorhanden, aber alles, was schlecht gealtert ist, musste sich auf die hinteren Ränke verdrücken. Was bei 600 (?) Spielen immer noch brutal gut ist.

TOP 100:

100: X-Men Mutant Apocalypse
X-Men Apocalypse verhält sich zu seiner Comic-Vorlage wie Käse zu Milch: Ging irgendwie mal daraus hervor, ist aber schlussendlich sein eigenes Ding. Und zum Glück! Einer der besten Brawler auf dem SNES und eher spielbare Version der Zeichentrickserie als des Comics, zieht man hier mit Wolverine, Cyclops, Psylocke, Beast oder Gambit prügelnd, springend und Power-Up-sammelnd durch die Dekadenstandards Dschungel, Fabrik und Raumstation — und ja, selbstverständlich, das Sinnbild der Neunziger, den Fahrstuhllevel.
Entwickelt wurde das Ganze von Capcom, und das merkt man: Alles fühlt sich knackig, kantig, wuchtig an, die Musik ist catchy und die Steuerung solide. Auf der Wunschliste stehen etwas mehr spielerische Abwechslung, ein Gameplay-Kniff, ein steilerer Spannungsbogen, etwas, das die aufkommende Monotonie im Late Game kompensiert, aber man kann nicht alles haben.
Eine kleine Empfehlung, selbst für Superheldenmuffel (wie mich).

99: Super Double Dragon
Noch ein Brawler: 1992 erschienen die SNES-exklusive Fortsetzung zu Double Dragon III auf dem NES, wieder mit Billy und Jimmy Lee und dem/ihrem vergleichsweise behäbigem Gameplay, das trotzdem —gerade zu zweit— richtig Laune macht. Die Grafik ist vielleicht nur solide, die Musik vielleicht nur tauglich und die Soundeffekte muffig, aber selbst muffig, tauglich und solide können durchaus entzückend sein und ein klassischer Fall von ‚mehr als die Summe seiner Teile‘.

98: The Magical Quest starring Mickey Mouse
Entzückend ist auch die treffendste Beschreibung für diesen „Classic-Disney“-Platformer. Ein Jump’n’Run dessen spielerisches Vokabular gerade mal drei Ausdrücke kennt (Laufen, Hüpfen, Werfen), diese aber praktisch perfektioniert.
Zugegeben, es gibt da noch den Kniff der Verkleidungen: Vor den späteren Levels erhält der Mausemann/Disneys Mäuserich /gibt es eine Änderung seiner Garderobe und Fähigkeiten, was zu solch bemerkenswerten Impressionen / Eindrücken wie Mickey als Bergsteiger Schrägstrich Feuerwehrmann gegen den Imperator Pete Schrägstrich Vikinger Schrägstrich irischen Kobold führt.

97: Wario’s Woods
Das seltsame Liebeskind von Puyo Puyo, Columns und bizarrerweise Bomberman. Der Clou, der diesen von den vielen anderen Puzzlern unterscheidet: Wir steuern weder fallende Diamanten, Früchtchen noch Steine, sondern Toad über das Spielfeld, um Wario (in seiner ersten Titelrolle in einem Spiel) per Drag’n’Drop-Mechanik davon abzuhalten, in einem gutgelaunten Wald Chaos anzurichten. Das ist die Backstory. Zum Glück ist das Gameplay deutlich ergreifender, so sehr sogar, dass das letzte Wort in diesem Eintrags gar nichts anderes als Suchtgefahr

96: Mega Lo Mania
…sein kann.
Das erste Strategiespiel unter den Top 100 ist ein Amiga-Port, der sich besser spielt, als er dürfte / als er jedes Recht dazu hat: Egal ob mit dem Controller oder der unterstützten SNES-Maus, Mega Lo Mania ist selbst auf Konsole in Sachen Steuerung ausreichend kompetent und noch viel kompetenter in Sachen „simpel aber effektiv“: Die Grafik ist, sagen wir zweckdienlich, aber die Musiken sind teils sehr und die Soundeffekte enorm gut. Streitet sich mit Dune 2 und Herzog Zwei (beide Mega Drive) um den Titel als erstes Echtzeitstrategiespiel.

95: Rendering Ranger
Eins der beeindruckendsten Spiele auf dem SNES: Sprites ohne Ende, fette Explosionen, kreative Bosse.
Der namensgebende Ranger selbst ist, irrerweise, nicht gerendert, aber viele der gegnerischen Installationen, Schiffe und Obermotze sind es, weswegen ich dem Spiel seinen etwas peinlichen Titel gerade noch durchgehen lasse. Was auch durchgeht, richtig reingeht, quasi, sind die gute Musik und die Abwechslung im Gameplay: Mal seid ihr ballernd zu Fuß unterwegs, mal ballernd als Raumschiff. Das Handling ist gut, wenn auch nicht perfekt und für den Run & Gun- (—oder Sidescroller-Shooter-) Olymp fehlt der laserscharfe Fokus, den Games wie Probotector oder R-Type hatten. Aber trotzdem: Ein wirklich schönes Spiel, das in keiner Sammlung… halt. 5500 Euro bei Ebay? Vergesst es.

94: Fatal Fury 2
Konvertierung des berühmten Neo-Geo-Prügelspiels, die mit natürlich nicht wenigen Abstrichen auf das SNES kam, dafür aber auch erschwinglich war. Wusstet ihr, dass auf dem Neo-Geo selbst die Hintergründe Sprites waren? Irre. Während Terry und Andy Bogard /(Und) Mai auf dem Super Nintendo zwar / also gezwungen war, vor niederen statischen Ebenen / Hintergründen Hintern zu versohlen, tat das dem Spielspaß keinen Abbruch: Alles etwas kleiner, alles minimal langsamer als im vollausgestatteten Original, aber das gute Handling, die vielen Charaktere und die hübschen Szenerien, wenn auch mit Abstrichen in der Lebendigkeit, übertrugen sich auf Ninty’s 16-Bit-Maschinchen beinah unbeschadet. Chapeau!

93: Kirby’s Avalanche
Ein schamloser Re-Brand der Puyo Puyo-Titel mit drübergestülpter Kirby-Thematik. Irgendwie seltsam. Genauso seltsam wie das, was SEGA mit Puyo Puyo und Dr. Robotnick veranstaltet hat, wenn man ehrlich ist. Und trotzdem: Beide funktionieren. Weil Puyo Puyo funktioniert. Viel mehr gibt’s hier nicht zu sagen. Puyo Puyo. Für Ihr Wohlbefinden.

92: Spindizzy World
Spindizzy World ist ein Abgänger der Marble-Madness-Schule mit etwas höherem Puzzle-Anteil. Sicher weder das zugänglichste noch das schönste Spiel auf der Liste, aber wer braucht schon gutes Aussehen, wenn man so schlau ist. Leider fehlt es unserem Streber aber etwas an dramaturgischem Feinschliff, so dass sich irgendwann Monotonie einschleicht. Ein großer Spaß, den man sich in kleinen Paketen servieren sollte.

91: The Firemen
Ein Feuerlöschspiel? Klar, sicher, klingt fad, aber stellt man sich das Ganze als Top-Down-Shooter vor, der Feinde durch sich ausbreitende Feuersbrunst ersetzt, dann ist man nah dran an dem, was The Firemen macht. Ein richtig gutes Game mit richtig gutem Soundtrack, solider Grafik und einem —hurra!— Zweispielermodus.
Sonntagnachmittag-Geheimtipp.

90: The Adventures of Batman and Robin
WO IST HARVEY DEN— Das wär dann genug von dem alten Käse, dankeschön. Wovon ich gerne mehr hätte, ist sowas hier. Basierend (schon wieder) eher auf der TV-Serie, als den Comics, ist The Adventures of Batman and Robin ein absolut gelungener Genremix aus Brawler, Platformer und Top-Down-Racer, der etwas schwächest in Sachen Animation, aber Stärke beweist was die Stimmung angeht. Entwickelt von Konami, die zur 16-Bit-Ära zu sowas wie persönlichen Helden wurden (und, gemäß des Songs von den Stranglers, sich im Laufe der Zeit auch selbst wieder vernichteten). Batman selbst ging es auch nicht immer rosig, der maskierte Ritter hatte ebensoviele Erfolge wie Fehlschläge, aber dieser Eintrag in seiner Ludothek gehört zweifelsohne in die erste Kategorie.

89: Populous
Ein Klassiker unter den PC-Strategiespielen und auch auf dem SNES noch golden, nur leider, argh, ohne Mausunterstützung. Was den Hakelfaktor geringfügig in die Höhe treibt. Trotzdem bleibt es ein fesselndes Spiel, in dem man in der Rolle einer Gottheit durch Manipulation der Umgebung die Zukunft eines Volkes gestaltet. Grafik und SFX sind zweckdienlich, aber die Musik hat angenehmen Ambientcharakter.

87: Final Fight
Ahhh, Final Fight, das Streets of Rage des kleinen Mannes.
Hat er das wirklich gesagt? Er hat es wirklich gesagt.
Final Fight ist zurecht der Klassiker, der es ist: Aus den Arcades und ohne den üblichen NES-Umweg aufs SNES geschwappt, wo es in Form von Final Fight 2 und 3 durch die Gassen marodierte.
Der erste Teil ist der schwerste, was im Falle dieser Reihe eher gut ist, aber leider auch der… zahmste. Lahmste, vielleicht auch. Das Grundgerüst dessen, was die späteren Teile so gut / erhaben macht, ist bereits vorhanden, aber die richtige Final Fight-Erfahrung beginnt erst in den höheren Ränken dieser Liste.
Davon abgesehen ist der erste Teil ein mehr als würdiger Auftakt, der quasi aus dem Stand die virtuelle Keipenprügelei, achtung, Salon-fähig gemacht hat.

86: Plok
Sagen wir so: Die Welt braucht Spiele wie Plok. Puggsy (auf dem Mega Drive) war genauso. Plok. Puggsy. Als hätte diese Art von Spielen ein Abo auf plosive, konsonantige Namen.
Plok ist ein rotes, cremiges Etwas, das ich nur als „Schlonz“ bezeichnen kann. Eine Figur mit genau einer Spielmechanik, die das Spiel von anderen Jump’n’Runs der Zeit abhebt: Plok kann seine (ihre?) Extremitäten abschießen um Gegnern zu eliminieren. Der Rest ist ein reichlich unverschämter Mario/Sonic-Klon, der sich gerade weit genug von seinen Vorlage entfernt, um als einigermaßen originell durchzugehen. (Ploks Sprungattacke ist praktisch eins zu eins Sonics, per Power-Up rollt er wie der blaue Igel durch die Levels und hisst am Ende allen ernstes die Mario-Fahne). Das Spielprinzip ist simpel aber spaßig, der Soundtrack oszilliert zwischen funky und schrullig und die Optik ist der knallbunte Traum eines Zehnjährigen, der zu viel Zucker bekommen hat. Während das auf dem Papier vielleicht nicht allzu reizvoll klingt, geht das im Spiel komplett auf. Das flüssige Gameplay, die seltsame Präsentation und die gut designten Levels haben Plok zu einem kleinen Klassiker werden lassen.

84: Castlevania: Dracula X / Vampire’s Kiss
Einer der spaltendsten Einträge der Serie. Erschien nach Super Castlevania IV und ist in meinen Augen zwar der schwächere Teil, aber immer noch ein herausragendes Spiel. Castlevania ist eine dieser Reihen, in der selbst der schwächste Teil (zu denen dieser nicht gehört) besser ist als das Meiste, was die Konkurrenz zu bieten hat. Präsentation, Soundtrack — alles auf Serienhöchstniveau, nur die Gameplay-Ausrichtung ist actionlastiger. Was zwar funktioniert, mich die perfekte Balance der anderen Teile aber vermissen lässt. Es bleibt ein starkes Actiongame mit kreativen Einfällen, das hier und da etwas auf die Bremse hätte treten dürfen.

83: Soul Blazer
Bei Soul Blazer muss ich immer an ein Sakko mit Fraktalen und kosmischen Nebeln und so denken. Egal: Wer sich zum ersten Mal an sowas wie ein altes Action-RPG rantrauen möchte, in seiner Seele aber die Angst vor Hakeligkeit und unnötiger Komplexität verspürt, der schlüpfe mal in dieses Jäckchen: Soul Blazer ist ein simplifizierter aber sehr belohnender Vertreter des o.g. Genres, mit schöner, etwas düsterer Atmosphäre, richtig guter Mucke und einem coolen und fesselnden Kniff: Jeder besiegte Feind in einem Dungeon hilft, etwas Gutes auf der Oberkarte anzurichten. So wird etwa ein Dorfbewohner geheilt oder ein Stück des Dorfes selbst wiederhergestellt. Gutes Spiel für regnerische Wochenendnachmittage.

82: Breath of Fire
Der Beginn von Capcoms Breath of Fire-Serie. Gibt sich zwar nicht die größte Mühe, sich von der immensen Fülle erhabener RPGs auf dem SNES abzuheben, aber alles, was es tut, tut es mit Bravour: Schöne, stimmungsvolle Grafik, exzellenter Soundtrack, gutes Kampfsystem und eine mehr als ordentliche Story, die in späteren Teilen aber noch mal besser wurde.

81: International Superstar Soccer
Vielleicht bin ich nicht der Richtige, um Sportspiele in tiefer und bedeutsamer Weise zu analysieren und beurteilen, ziemlich sicher sogar, aber wenn ein Spiel so viel Spaß wie dieses macht, dann hält mich niemand zurück, dann ersuche ich Gehör. Damals war ISS (—wie man dank der (späten) Existenz der MIR noch sagen konnte,) die einzig wahre Konkurrenz der FIFA-Games und auf dem SNES sogar das bessere: Die Spieler sahen —im Gegensatz zur Konkurrenz— unterschiedlich aus, die Wettereffekte wirkten schöner, es gab den coolen Szenariomodus und das Spielgefühl war deutlich angenehmer und „realistischer“. Unterstützr den Vier-Spieler-Adapter.

80: Troddlers
Ein bizarrer Mix aus Lemmings und, uuuund, mhm, Mario? Chu-Chu Rocket? Minecraft, sogar? Wirklich eigen und wirklich schön. Ein Puzzlespiel mit Platforming-Elementen, in dem man Blöcke baut um die lemmingshaften Troddlers innerhalb eines Zeitlimits sicher zum Ausgang zu führen. Die Grafik ist vielleicht zweckmäßig, aber die Musik und Stimmung sind extrem gelungen und von dieser ganz speziellen und wunderschönen Art harmonischer 16-Bit-Melancholie durchsetzt. Schwer zu erklären. Noch zwei Boni: Mouse-Unterstützung, Zweispielermodus. Kleiner Geheimtipp.

79: Pocky and Rocky 2
Okay, ja, es sieht schnuffelig aus, es klingt auch so, es fühlt sich sogar so an, aber: Pocky and Rocky 2 ist ein knallhartes Top Down-Run & Gun-Spiel, das seine vermeintliche Schnuffeligkeit an allen Ecken und Enden lügen straft: Es ist schnell, frenetisch und mitunter ganz schön fordernd. Die Grafik ist, wenn auch so enorm liebreizend, Top-SNES-Niveau. Zwei-Spieler-Modus!

77: Rock’n’Roll Racing
Als Blizzard noch nicht in ihre Blizzardnes reingewachsen war, kamen sie mit Spielen wie Blackthorne, Lost Vikings und eben diesem um die Ecke: Rock’n’Roll Racing ist ein isometrischer Kleinwagenkampfsimulator mit Rockthematik und Kommentator und damit die beste Form von Wahnsinn. Das Spiel liegt spielerisch und attitüdentechnisch zwischen Mario Kart und wipEout und bietet genau die Sorte frenetischer Action, die so ein Mix vermuten lässt. Die titelgebende Rockmusik klingt richtig gut, die Action ist ekstatisch und der Zweispielermodus die Krönung.

76: Super Turrican
Exzellentes Update der klassischen Turrican-Games und das perfekte Sprungbrett, um die Serie in die neue Konsolengeneration zu katapultieren. Die Steuerung ist tight, die Musik ist tight. Die Grafik ist tight, die Gegner sind tight. Alles ist tight. Fokussiert und tight. Allein das Bessere ist des Guten Feind, und so ist (Spoiler) Super Turrican 2 diesem Spiel in dem, was es macht, noch überlegen.

75: Alien 3
Einer der vielen Debattiertitel: Super Nintendo? Mega Drive? Wo gab’s die bessere Version? Die 16-Bit-Ära war die mit den deutlichsten Unterschieden in den Multiplattform-Versionen, und zwar nicht unbedingt technisch, sondern gamedesigntechisch: Mega Drive und SNES bekamen teils komplett unterschiedliche Spiele unter gleichem Namen. So auch hier. Die beiden Alien 3 -Fassungen sind zwar schwer zu vergleichen, aber dennoch geht der Punkt in diesem Fall (knapp) ans Super Nintendo. Obwohl ich die (actionlastigere und stressigere) MD-Version extrem gerne mag, hat das Zähnchen der Zeit an dieser hier ein bisschen weniger genagt. Das hier ist wie ein etwas grusligeres Mini-Metroidvania mit zwar furchtbar hakeligen Animationen (die MD Variante komischerweise auch, obwohl anderer Entwickler), aber schöner Stimmung und gutem Gameplay.

74: Demon’s Crest
Noch ein Metroidvania „Light“: Demon’s Crest gehört zur Gargoyle’s Quest-Reihe und geht wohl als ehestes als Walk & Fly & Gun-Game durch, bei dem man als gotischer Dämon die Levels nach Fähigkeiten absucht, um voranzukommen. Macht hier und da ein paar ungewöhnliche Sachen. So startet das Spiel beispielsweise direkt mit einem Boss. Mutig. Stilistisch sehr beeindruckend: Cooles Artwork durch und durch, Mode 7-Spielereien zwischen den Levels, dazu aufwändige und atmosphärische Musik und ein gelungenes Gameplay.

73: Sky Blazer
Wie eine unehelische Kreuzung aus Actraiser und Ninja Gaiden: Zugänglicher Action-Platformer mit Shooter-Passagen, abwechslungsreichem Gameplay, schöner Grafik, stimmungsvollem Soundtrack und einfallsreichen Bossen. Erfindet praktisch nichts neu und stiehlt sich alles schonungslos aus anderen Genretiteln zusammen, aber das mit einer Klasse, die an Konamis große Werke heranreicht.

72: Lemmings
Viel muss zu Lemmings vermutlich nicht gesagt werden. Ausser: Genial und zurecht der Klassiker, der es ist. Eins gibt es aber doch zu sagen, beklagen, eher: Keine Maus-Unterstützung. Ja. Bitter. Wer ist schuld? Jedenfalls nicht DMA Design: Die Maus erschein erst nach diesem (trotzdem noch gut spielbarem) Port.

71: Mystic Quest
Mystic Quest habe ich damals häufig bei einem Freund gesehen, aber selbst erst seeehr viel später gespielt. Was hatte ich verpasst? Sicher nicht die beste Grafik auf dem SNES, dafür einen der besten Soundtracks, ein gutes rundenbasiertes Kampfsystem, eine zugegeben etwas maue Story, aber vor allem: den vermutlich zugänglichsten Einstieg in die Welt der JRPGs. Wenig Hürden, purer Spaß.

70: Magical Pop’n
Magical Pop’n? Ich meine, wofür steht das? Ist das ’ne Abkürzung? Magisches Pop-In? Oder fehlt was? Magical Pop’n’Rock, vielleicht? Magisches Poppen? Was soll das?
Wie dem auch sei: Hinter dem kaputten Titel und dem niedlichen Äußeren von Magisches Poppen verbirgt sich ein frenetisches und charmantes Action-Platformer-Erlebnis mit coolen Power-Ups und Fähigkeiten (Seilschußkanone, mit dem man easy-peasy durch die Levels kommt!), und einem Maß an Gameplay-Politur, wie man es eher von Nintendo-eigenen Titeln kennt. Wer sich an der niedlichen Fassade nicht stört und auf ein gnadenlos gutes und flüssiges Actiongame wünscht, wird hier nicht enttäuscht werden.

69: Kirby Super Star /Kirby’s Fun Pak
Kirby und Rasanz mag vielleicht nicht recht zusammenpassen, aber man irre sich nicht: Dieses Kirby-Spiel ist nicht weniger als ein frenetischer Action-Platformer mit äußerst gelungener Steuerung, quitschbunter aber technisch ausgezeichneter Grafik, Musik, über die man dasselbe sagen kann, und zahllosen coolem Gameplaygimmicks. Ein angenehmer Irrtum: Das pinkrosa Blubberbläschen geht los. Hart. Außerdem: Zweispielermodus. Leider etwas kurz und leicht. Naja: Zweispielermodus!

68: Lufia and the fortress of doom
Das erste Lufia ist fraglos eins der besten RPGs auf dem SNES: Knackige und flotte rundenbasierte Kämpfe, sympathische Charaktere, Musik, die einen gegen das Unheil der Welt aufbegehren lassen will und eine fesselnde Story. Geht es noch besser? Ein bisschen, ja, geht ja immer. Geht es schlechter? Sehr viel schlechter. Mit Lufia macht man alles richtig.

67: Metal Warriors
Oft als Sequel zu Cybernator verstanden (ist es nicht) und oft die erste klassischer-Kindheits-Traum-Wahrwerdung (ist es): Mit einem Mech durch die Gegend marodieren und alles, speziell die Gegend, in Schutt und Asche zu legen. Man kann den Mech sogar verlassen, mit einem Jet-Pack herumfliegen und andere Mechs kapern. Optik, Musik, Steuerung, alles erste Sahne. Zwar zeigt die Ballerei nach einer Weile Zeichen von Wiederholung, aber wenn man das Ganze in kleinen Portionen spielt, kann man mit Metal Warriors nichts falsch machen.

66: Majuu Ou // Majyūō (King of Demons) (nur NTSC-J)
Nennt eins der Dinge, von denen das SNES weniger hatte, als das Mega Drive? Nein. Nicht Blast Processing und Michael Jackson. Horrorspiele. Gruselspiele. Es gab zwar sowas wie Frankenstein und Nosferatu (beide nicht weiter erwähnenswert), Clock Tower und das sehr gute Demon’s Crest (Platz 74), aber sowas wie die ekelhaft-fantastische Splatterhouse-Serie auf dem Mega oder auch Haunting, (das aber auch humorvolle Untertöne hatte), sah man leider viel zu wenig. Das lag natürlich an Nintendos berüchtigter „Familienpolitik“, wie sie in deutschen mags immer genannt wurde (zurecht). Aber: Hier und da haben sie auch mal Ausnahmen gemacht. Bei Mortal Kombat II, zum Beispiel. Warum auch immer. Und: Bei Majuu Ou. Leider Japan-only. Ein behäbiges Run & Gun-Game mit grusliger Atmosphäre aber launiger Musik. Sehr cooles und teils angenehm ekelerregendes Gegnerdesign. Einer sieht sogar aus, wie die Necromophs in Deadspace!

65: Street Racer
Ja, ich weiß was Sie denken und Sie haben recht: Das hier ist ein absolut offensichtlicher und dreister Mario Kart-Klon. Aber: War das Schaf Dolly nicht auch ein Klon und tausendmal besser, als das Original? Die Antwort lautet selbstverständlich nein, und so ist es auch hier. Gameplaytechnisch hinkt es leicht (wirklich nur leicht) hinterher. Trotzdem gibt es gute Gründe, diesen dreisten Hochstapler noch in die Konsole zu stopfen: Nicht nur fährt man, im Gegensatz zur Vorlage, Full-Screen, sondern kann per Multiplayer-Adapter sogar zu viert (!) zocken. Wahnsinn!

64: Metal Marines
Ein Strategiespiel mit Mechs, das man sich als gelungene Mixtur aus Sim City und X-Com bzw. Ufo vorstellen kann, und storytechnisch von einem Hauch Metal Gear umweht wird. Wenn ihr dieses Spiel zum ersten Mal zockt, empfehle ich dringend einen Besuch im Internet zwecks genauer Instruktion. Das zugänglichste Spiel ist das hier nicht gerade, aber sobald man sich reingefuchst hat, macht es verdammt viel Laune, seine Basis auszubauen, reparieren und verteidigen, und das Gegenteil mit der gegnerischen anzustellen, was mit dem Gamepad glücklicherweise flüssig und easy von der Hand geht. Das wirft natürlich dann die Frage aller Fragen auf: Maus?
Nein. Leider, leider nein.

63: Zombies (Ate my Neighbours)
Und wieder: SNES oder Mega Drive. Und wieder: SNES. Selten war sich eine Jury so einig, selten waren Schöffen so überzeugt: Super schlägt Mega. In diesem Fall, jedenfalls, wo das Mega Drive das kleinere Spiel- bzw. Sichtfeld hatte (warum auch immer) und Optik und Akustik insgesamt liebloser waren. Nur: Warum? Weil SEGA dem ganzen mit Alien Syndrome um Jahre zuvorgekommen war? Ist das hier späte Rache? Sei’s drum: // Aber nun: Zombies, wie es in PAL-Regionen vereinfacht hieß (—vermutlich wegen dem Aufessen der Nachbarn), war eine Art flinker Top-Down-Shooter, der nichts ernst genommen hat, ausser dem Gameplay. Man läuft herum, ballert Zombies und später ganz andere Monstrositäten mit Lötlampen, Feuerlöschern, Wasserpistolen und anderen Waffensystemen ab und rettet Geiseln. Das war’s. Reicht aber auch. Schöner Zweispielermodus!

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